Studiengebühren
Argumente für Studiengebühren
Studiendauer:
Studiengebühren ab einer bestimmten Semesteranzahl (oder auch ganz allgemein) veranlassen die Studenten und Studentinnen zu zielstrebigerem Studium. Ein früherer Studienabschluss kommt dem Einzelnen, seiner Familie und der Volkswirtschaft zugute. Langsame Studenten haben finanzielle Nachteile. Gebühren bewirken also einen finanziellen Anreiz, zügiger zu studieren und der Allgemeinheit früher zur Verfügung zu stehen. Die Anreizwirkung von Studiengebühren muss sich aber nicht auf die Studiendauer beschränken. Es ist auch ein Einfluss auf die Gestaltung des Studienverlaufs (Wahl von Schwerpunkten, Besuch von Zusatzveranstaltungen etc.) zugunsten höherer Produktivität im späteren Arbeitsleben denkbar.
Finanzlage:
Leere Kassen und Sparzwänge verstärken den Druck, nach alternativen Finanzierungsquellen für ein konkurrenzfähiges Hochschulangebot zu suchen. Derzeit werden die Universitäten vom Staat finanziert. Studiengebühren führen zu einer Entlastung der öffentlichen Kassen.
Gesellschaftlicher Nutzen:
Das Hochschulsystem wird ohne eine Finanzierung mit Studiengebühren von einer Minderheit wahrgenommen, aber von der Allgemeinheit finanziert. Demgegenüber steht ein Interesse der Allgemeinheit an einer hohen Akademikerquote. Dabei ist fraglich, ob eine rein quantitative Fixierung auf eine hohe Akademikerquote hilfreich ist. Das Interesse der Allgemeinheit gilt letztlich den erbrachten Leistungen, sodass zumindest in einigen Bereichen/Fächern von einem gesellschaftlichen Wunsch nach einem "Mehr an Absolventen" auszugehen ist.
Soziale Gerechtigkeit:
Befürworter von Studiengebühren führen häufig an, dass in Staaten mit einem Studiengebührensystem (USA, Großbritannien, Australien) mehr Kinder aus sozial schwächeren Schichten als in Deutschland studieren. Akademiker würden nach ihrem Studium tendenziell zu den Wohlhabenderen gehören, sodass eine Kostenbeteiligung an höherer Ausbildung gerecht wäre.
Universitätsentwicklung:
Wird das Studium als finanzielle Investition des Studierenden betrachtet, so kann man durch Studiengebühren den jeweiligen Abschlüssen und sogar einzelnen Teilabschlüssen, wie Scheinen etc., einen Geldwert zuordnen. Hierdurch werden diejenige Fächen, die in unserer Gesellschaft eine niedrigere oder weniger unmittelbarere finanzielle Verwertbarkeit besitzen gegenüber anderen abgewertet. Befürworter von Studiengebühren hoffen, dass indem solche Marktmechanismen wirksam gemacht werden, sich das Universitätswesen von "unwerten" Fächern oder "ineffizienten" Studienabläufen selbst befreit (Stichwort "Wettbewerb").
Steuersystem:
Wer in Deutschland also studiert, der gehört damit mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit später einmal zu den Besser- und Bestverdienern. Es ist eine soziale Ungerechtigkeit, dass die Armen über Steuern oder Abgaben ein Bildungssystem mitfinanzieren müssen, von dem ausgerechnet die Reichen profitieren, sie selbst aber nur wenig. Vielmehr wäre es sozial gerecht, jene zu belasten, die vom System am meisten profitieren, nämlich diejenigen, die später zu den Millionären oder zumindest Gutverdienern gehören. Ihnen ist es zuzumuten für ihre Bildung und damit für ihren späteren wahrscheinlichen Reichtum selbst zu zahlen, etwa indem sie sich einen Kleinkredit zur Finanzierung des Studiums aufnehmen, den sie mit dem ersten Gehalt schnell wieder zurückzahlen können.
Eigenverantwortung:
Ein Studiensystem mit Gebühren regt die Studierenden zu mehr Verantwortung an, wenn es um Entscheidungen zwischen Studentenjobs oder intensivem Studium geht. Eigenverantwortung ist neben der fachlichen Ausbildung ein Wert, der von künftigen Akademikern und Managern erwartet wird und insbesondere von Schulabgängern für die Aufnahme einer Ausbildung bereits gefordert wird.
Sozialprestige:
in den Augen vieler Menschen zählt ein Hochschulstudium nicht unbedingt als volle Arbeit, und daher gilt mancher Student als "Sozialschmarotzer". Akademiker als Elite stehen dem gegenüber. Durch Studiengebühren würde sich diese Sichtweise der Realität anpassen und das Image der Studierenden gewinnen.
Vermeidung von Härten:
In einem nachlaufenden System wären Gebühren zuzumuten, wenn sichergestellt würde, dass die Gebühren nicht den öffentlichen Haushalten sondern nur den Hochschulen zugute kommen und sofern nicht übergeordnete Gründe grundsätzlich gegen Studiengebühren sprechen. Das Modell nachlaufender Gebühren würde auch der oft angeführten sozialen Selektion dadurch begegnen, dass zumindest während des Studiums durch die Gebühren keine Liquiditätsenpässe entstünden.
Verbesserung der Lehrqualität:
Hier wird neben dem Argument der höheren finanziellen Mittel (siehe oben) häufig auch das Konkurrenzprinzip als Begründung angeführt. Ein Student, der für sein Studium bezahlt, wird von der Hochschule mehr erwarten im Sinne einer Kunden-Lieferanten-Beziehung.
Privatisierung:
Studiengebühren sind eine der Voraussetzungen, um einen von manchen befürworteten Bildungsmarkt zu schaffen und das heute in Europa meist staatliche Hochschulwesen zu privatisieren.
Kontinuität familiären Einflusses:
Der Einfluss der Eltern auf die Wahl des Studienfachs der Kinder wird von diesen oft als unzureichend empfunden. Durch die Einführung von Studiengebühren erhöht sich die finanzielle Abhängigkeit von der Familie, was den Eltern die Möglichkeit gibt, sich stärker in die Lebensplanung ihrer Kinder auch nach deren Volljährigkeit einzubringen.
Studiendauer:
Studiengebühren ab einer bestimmten Semesteranzahl (oder auch ganz allgemein) veranlassen die Studenten und Studentinnen zu zielstrebigerem Studium. Ein früherer Studienabschluss kommt dem Einzelnen, seiner Familie und der Volkswirtschaft zugute. Langsame Studenten haben finanzielle Nachteile. Gebühren bewirken also einen finanziellen Anreiz, zügiger zu studieren und der Allgemeinheit früher zur Verfügung zu stehen. Die Anreizwirkung von Studiengebühren muss sich aber nicht auf die Studiendauer beschränken. Es ist auch ein Einfluss auf die Gestaltung des Studienverlaufs (Wahl von Schwerpunkten, Besuch von Zusatzveranstaltungen etc.) zugunsten höherer Produktivität im späteren Arbeitsleben denkbar.
Finanzlage:
Leere Kassen und Sparzwänge verstärken den Druck, nach alternativen Finanzierungsquellen für ein konkurrenzfähiges Hochschulangebot zu suchen. Derzeit werden die Universitäten vom Staat finanziert. Studiengebühren führen zu einer Entlastung der öffentlichen Kassen.
Gesellschaftlicher Nutzen:
Das Hochschulsystem wird ohne eine Finanzierung mit Studiengebühren von einer Minderheit wahrgenommen, aber von der Allgemeinheit finanziert. Demgegenüber steht ein Interesse der Allgemeinheit an einer hohen Akademikerquote. Dabei ist fraglich, ob eine rein quantitative Fixierung auf eine hohe Akademikerquote hilfreich ist. Das Interesse der Allgemeinheit gilt letztlich den erbrachten Leistungen, sodass zumindest in einigen Bereichen/Fächern von einem gesellschaftlichen Wunsch nach einem "Mehr an Absolventen" auszugehen ist.
Soziale Gerechtigkeit:
Befürworter von Studiengebühren führen häufig an, dass in Staaten mit einem Studiengebührensystem (USA, Großbritannien, Australien) mehr Kinder aus sozial schwächeren Schichten als in Deutschland studieren. Akademiker würden nach ihrem Studium tendenziell zu den Wohlhabenderen gehören, sodass eine Kostenbeteiligung an höherer Ausbildung gerecht wäre.
Universitätsentwicklung:
Wird das Studium als finanzielle Investition des Studierenden betrachtet, so kann man durch Studiengebühren den jeweiligen Abschlüssen und sogar einzelnen Teilabschlüssen, wie Scheinen etc., einen Geldwert zuordnen. Hierdurch werden diejenige Fächen, die in unserer Gesellschaft eine niedrigere oder weniger unmittelbarere finanzielle Verwertbarkeit besitzen gegenüber anderen abgewertet. Befürworter von Studiengebühren hoffen, dass indem solche Marktmechanismen wirksam gemacht werden, sich das Universitätswesen von "unwerten" Fächern oder "ineffizienten" Studienabläufen selbst befreit (Stichwort "Wettbewerb").
Steuersystem:
Wer in Deutschland also studiert, der gehört damit mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit später einmal zu den Besser- und Bestverdienern. Es ist eine soziale Ungerechtigkeit, dass die Armen über Steuern oder Abgaben ein Bildungssystem mitfinanzieren müssen, von dem ausgerechnet die Reichen profitieren, sie selbst aber nur wenig. Vielmehr wäre es sozial gerecht, jene zu belasten, die vom System am meisten profitieren, nämlich diejenigen, die später zu den Millionären oder zumindest Gutverdienern gehören. Ihnen ist es zuzumuten für ihre Bildung und damit für ihren späteren wahrscheinlichen Reichtum selbst zu zahlen, etwa indem sie sich einen Kleinkredit zur Finanzierung des Studiums aufnehmen, den sie mit dem ersten Gehalt schnell wieder zurückzahlen können.
Eigenverantwortung:
Ein Studiensystem mit Gebühren regt die Studierenden zu mehr Verantwortung an, wenn es um Entscheidungen zwischen Studentenjobs oder intensivem Studium geht. Eigenverantwortung ist neben der fachlichen Ausbildung ein Wert, der von künftigen Akademikern und Managern erwartet wird und insbesondere von Schulabgängern für die Aufnahme einer Ausbildung bereits gefordert wird.
Sozialprestige:
in den Augen vieler Menschen zählt ein Hochschulstudium nicht unbedingt als volle Arbeit, und daher gilt mancher Student als "Sozialschmarotzer". Akademiker als Elite stehen dem gegenüber. Durch Studiengebühren würde sich diese Sichtweise der Realität anpassen und das Image der Studierenden gewinnen.
Vermeidung von Härten:
In einem nachlaufenden System wären Gebühren zuzumuten, wenn sichergestellt würde, dass die Gebühren nicht den öffentlichen Haushalten sondern nur den Hochschulen zugute kommen und sofern nicht übergeordnete Gründe grundsätzlich gegen Studiengebühren sprechen. Das Modell nachlaufender Gebühren würde auch der oft angeführten sozialen Selektion dadurch begegnen, dass zumindest während des Studiums durch die Gebühren keine Liquiditätsenpässe entstünden.
Verbesserung der Lehrqualität:
Hier wird neben dem Argument der höheren finanziellen Mittel (siehe oben) häufig auch das Konkurrenzprinzip als Begründung angeführt. Ein Student, der für sein Studium bezahlt, wird von der Hochschule mehr erwarten im Sinne einer Kunden-Lieferanten-Beziehung.
Privatisierung:
Studiengebühren sind eine der Voraussetzungen, um einen von manchen befürworteten Bildungsmarkt zu schaffen und das heute in Europa meist staatliche Hochschulwesen zu privatisieren.
Kontinuität familiären Einflusses:
Der Einfluss der Eltern auf die Wahl des Studienfachs der Kinder wird von diesen oft als unzureichend empfunden. Durch die Einführung von Studiengebühren erhöht sich die finanzielle Abhängigkeit von der Familie, was den Eltern die Möglichkeit gibt, sich stärker in die Lebensplanung ihrer Kinder auch nach deren Volljährigkeit einzubringen.
Sebrau - 29. Nov, 15:27